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Samstag, 18. Januar 2025

 

 

Die zweite Reihe beginnt und endet mit Lehrer und Schüler. Sie stellt die wichtigsten Feier- und Trauertage dar. Ihre Namen sind in hebräischer Schrift hinzugesetzt. Besonders in diesen Tagen bleibt die jahrtausendealte Geschichte des Judentums lebendig. Darum tauchen die sieben Flammen der Menora in dieser Reihe nochmals auf.

Darunter stehen Bilder zum Bethaus und früher darin lebender Menschen. Die hier eingesetzten Bücher und Schulhefte wurden bei der Renovierung des Bethauses unter Dielenbrettern und eingemauert gefunden. Sie betonen auch die Bedeutung der Schrift für die jüdische Kultur. Ein Bild zum Sabbat und die leuchtende Menora ergänzen die Reihe.

In der vierten Reihe steht das Gedenken im Vordergrund. Zwischen Trümmern und Stacheldraht ist eine jüdische Gemeinde zum gemeinsamen Gebet versammelt, die Gedenktafel für die ermordeten Frerener Juden ist eingefasst, der Frerener jüdische Friedhof ist zu sehen und ein Bild ist besonders Samuel Manne gewidmet.

Das Hauptmotiv dieser Bilderwand ist jedoch das Leben und die Hoffnung, darum steht das Lied Hatikwa in der obersten Reihe, darum sind neben die Ruinen zwei belebte Synagogen gemalt, und darum steht neben den Trümmern und auf dem Samuel Manne gewidmeten Bild der hebräische Schriftzug "Chaj": "Er lebt".


Eine ausführlichere Beschreibung der Bilder ist am 09.11.2019 erschienen. Sie liegt im Bethaus aus und ist kostenfrei.

Bündel des Lebens 


"Erfüllen Sie dieses Haus mit Leben!" - mit diesem Wunsch übergab der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Osnabrück die Schlüssel des Frerener Bethauses. Diese Bilderwand will dazu beitragen. Sie zeigt Ausschnitte aus Geschichte und lebendiger Gegenwart des Judentums. Ihren Namen bekam sie von einem Spruch, der auf vielen jüdischen Grabsteinen steht.

Senkrecht herab hängen Kordeln mit einem Stein unten. Erinnert wird an den Brauch, zum Gedenken kleine Steine auf die Gräber zu legen. Die letzte Kordel ist an der Wand des Hauses befestigt: dieser Gedenkstein ist das ganze Haus. Zusammen mit den waagerechten Holzstäben entsteht ein Gewebe. Darauf sind in vier Reihen vierunddreißig Bilder "aufgefädelt", die wie ein Teppich wirken. Wie die hebräische Schrift beginnen die Bilder rechts oben und werden nach links hin gelesen.

Über Allem verläuft der Regenbogen, den Gott am Ende der Sintflut an den Himmel setzte. Er ist aufgeteilt in zwölf Farben nach den biblischen zwölf Stämmen Israels. Auf jeden Streifen ist das Zeichen eines Stammes gemalt, der Name steht in hebräischer Schrift daneben. Diese Zeichen sind über die Bilderwand verstreut, wie das jüdische Volk über die ganze Welt verteilt lebt.

Wie das jüdische Jahr beginnt die oberste Reihe mit Rufen des Widderhorns und dem Buch des Lebens. Auf den Regenbogen sind alte jüdische Lieder gemalt, als wenn die Worte und Töne hier zum Himmel steigen. Die meisten gehören zu den Feiertagen in der Reihe darunter und werden heute noch gesungen. Auch die Bundeslade, ein Gebetsmantel, arbeitende Bauern und das Pessach - Lamm stehen hier.